Der ultimative Rollputz-Ratgeber: Von der Entscheidung bis zur Anwendung
1. Grundlagen & Kaufentscheidung: Wann macht Rollputz Sinn?
Rollputz erfreut sich zunehmender Beliebtheit – aber wann sollten Sie dieses Produkt verwenden? Die Entscheidung für Rollputz macht besonders Sinn, wenn Sie eine strukturierte Oberfläche mit relativ geringem Aufwand erzielen möchten. Die besonderen Eigenschaften von Rollputz bieten zahlreiche Vorteile gegenüber klassischen Wandbeschichtungen.

Vorteile und Nachteile von Rollputz
Vorteile:
- Einfache Verarbeitung ohne spezielle Handwerkskenntnisse
- Rissüberbrückende Eigenschaften
- Wirksame Kaschierung von Wandunebenheiten
- Strukturierte, dekorative Oberfläche
- Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend
- Gute Schallabsorption
- Meist ohne spezielle Werkzeuge aufzutragen
Nachteile:
- Etwas höherer Materialpreis im Vergleich zu einfachen Farben
- Bei gröberen Körnungen schwieriger gleichmäßig aufzutragen
- Nachträgliches Glätten oder Strukturieren ist nicht möglich
Zahlreiche Rollputz-Bewertungen bestätigen, dass besonders die einfache Anwendung und das dekorative Ergebnis geschätzt werden. Die Frage "welcher Rollputz ist gut" lässt sich nicht pauschal beantworten, da dies von Ihrem konkreten Einsatzzweck abhängt. Marken wie Knauf, Caparol, Alpina oder auch günstigere Varianten aus Baumärkten bieten qualitativ unterschiedliche Produkte für verschiedene Ansprüche.
Rollputz im Vergleich zu Alternativen
Rollputz vs. Streichputz:
Der Hauptunterschied liegt in der Auftragstechnik. Während Rollputz - wie der Name sagt - gerollt wird, wird Streichputz mit einem Pinsel aufgetragen. Rollputz erzielt meist eine gleichmäßigere Struktur und ist für Anfänger leichter zu verarbeiten.

Rollputz vs. Reibeputz:
Reibeputz wird mit einer Kelle aufgetragen und anschließend verrieben, was zu einer anderen Oberflächenstruktur führt. Rollputz ist deutlich einfacher anzuwenden und erfordert weniger handwerkliches Geschick.
Rollputz vs. flüssige Raufaser:
Flüssige Raufaser bietet eine feinere Struktur und liegt preislich meist unter Rollputz. Allerdings bietet Rollputz in der Regel eine bessere Rissüberbrückung und ein hochwertigeres Erscheinungsbild.
Rollputz vs. Baumwollputz:
Baumwollputz ist ein Naturprodukt und besonders umweltfreundlich, während Rollputz meist auf mineralischer oder synthetischer Basis hergestellt wird. Baumwollputz ist allerdings in der Anwendung anspruchsvoller und kostenintensiver.
Rollputz vs. Strukturfarbe:
Strukturfarbe ist meist feiner in der Körnung als Rollputz und bietet weniger Möglichkeiten zur Überbrückung von Unebenheiten. Dafür ist sie oft günstiger und kann in dünneren Schichten aufgetragen werden.
2. Rollputz-Untergründe & Untergrund-Vorbereitung
Die richtige Untergrundbeschaffenheit und -vorbereitung ist entscheidend für ein gelungenes Ergebnis mit Rollputz.

Rollputz an Wand und Decke
Rollputz eignet sich hervorragend sowohl für Wände als auch für Decken. Bei der Frage "kann man Rollputz an die Decke machen" lautet die Antwort eindeutig: Ja! Allerdings sollten Sie für Deckenanwendungen auf eine nicht zu schwere Körnung achten und eventuell eine spezielle Deckenrolle verwenden, um Spritzer zu vermeiden.
Rollputz auf verschiedenen Untergründen
Rollputz auf altem Putz:
Alter Putz muss auf Festigkeit geprüft werden. Lose Teile entfernen, Risse ausbessern und ggf. mit Tiefengrund vorbehandeln. Bei stark saugenden alten Putzen ist ein Tiefengrund unerlässlich.
Rollputz auf Rauputz:
Rauputz bietet einen guten Untergrund für Rollputz, sollte aber auf Festigkeit überprüft werden. Wichtig ist, dass die Körnung des Rollputzes nicht feiner als die des Rauputzes ist, sonst kann das Ergebnis ungleichmäßig wirken.

Rollputz auf OSB-Platten:
Bei OSB-Platten innen wie außen ist eine gründliche Grundierung unerlässlich. Für außen sollten Sie speziell dafür freigegebene Rollputze verwenden. Die Verarbeitung auf OSB-Platten erfordert meist ein vorheriges Aufbringen einer Ausgleichsmasse oder eines Armierungsgewebes.
Rollputz auf Rigipsplatten/Rigipsdecke:
Gipskartonplatten müssen vor dem Auftragen von Rollputz verspachtelt und geschliffen werden. Die Stoßfugen sollten mit Fugenband armiert sein. Eine Grundierung ist hier besonders wichtig, da Rigips unterschiedlich saugende Bereiche aufweist.
Rollputz auf XPS-Platten:
XPS-Dämmplatten bieten keinen direkten Untergrund für Rollputz. Sie benötigen eine Armierungsschicht mit eingelegtem Gewebe, bevor Rollputz aufgetragen werden kann.
Rollputz auf Malervlies:
Malervlies ist ein idealer Untergrund für Rollputz, da es strukturstabilisierend wirkt und eine gleichmäßige Saugfähigkeit bietet. Das Vlies sollte allerdings vollständig getrocknet und fest verklebt sein.
Spezielle Anwendungsfälle
Spzielle Untergründ | Was beachten |
---|---|
Rollputz bei Tapetenresten | Tapetenreste müssen komplett entfernt werden, bevor Rollputz aufgetragen wird. Auch kleinste Reste können später zu Ablösungen führen. |
Rollputz bei Schimmel | Bei Schimmelbefall muss zunächst die Ursache beseitigt werden. Danach sollte der befallene Bereich mit einem Schimmelentferner behandelt werden. Spezielle Anti-Schimmel-Rollputze mit fungiziden Eigenschaften können anschließend zum Einsatz kommen, besonders in Feuchträumen. |
Rollputz in Feuchträumen und Badezimmern | Für Badezimmer und Feuchträume gibt es spezielle feuchtigkeitsresistente Rollputze. Diese sind wasserabweisend ausgerüstet, behalten aber ihre Diffusionsfähigkeit. Für Bereiche mit direktem Wasserspritzschutz ist Rollputz jedoch nicht geeignet. |
3. Anwendung & Technik: So gelingt die perfekte Rollputz-Oberfläche
Die richtige Anwendungstechnik entscheidet maßgeblich über das Ergebnis Ihrer Rollputz-Beschichtung.
Rollputz richtig auftragen
Die Frage "wie trägt man Rollputz auf" lässt sich grundsätzlich beantworten: gleichmäßig rollend, nicht zu dick und idealerweise in zwei Schichten. Die erste Schicht sollte vollständig durchgetrocknet sein, bevor die zweite aufgetragen wird. Wie oft Sie Rollputz auftragen müssen, hängt vom gewünschten Ergebnis und der Deckfähigkeit des Produkts ab – meist sind ein bis zwei Schichten ausreichend.
Auftragswerkzeuge
Mit Struktur-Roller:
Der klassische Weg, Rollputz aufzutragen, ist mit einem speziellen Strukturroller. Diese haben längere Florfasern und nehmen entsprechend mehr Material auf. Für unterschiedliche Strukturergebnisse gibt es verschiedene Rollertypen.

Mit Spachtel auftragen:
In manchen Fällen kann Rollputz auch mit einem Glätter oder einer Spachtel aufgetragen werden. Dies ermöglicht glattere Oberflächen, erfordert aber mehr handwerkliches Geschick.
Mit Pinsel oder Quast auftragen:
Für Ecken, Kanten und schwer zugängliche Stellen empfiehlt sich die Verwendung eines Pinsels oder Quasts. Für größere Flächen ist diese Technik jedoch zu zeitaufwändig.
Oberflächengestaltung
Rollputz glatt auftragen:
Für eine glattere Oberfläche den Rollputz dünn auftragen und mit einer Glättekelle nacharbeiten, solange er noch feucht ist. Durch mehrmaliges Glätten mit leichtem Druck entsteht eine zunehmend glattere Oberfläche.
Rollputz strukturieren oder nicht strukturieren:
Die Entscheidung, ob Sie den Rollputz strukturieren möchten, hängt vom gewünschten Ergebnis ab. Manche Rollputze trocknen in der gerollten Struktur, andere können mit verschiedenen Werkzeugen nachbearbeitet werden, um spezielle Effekte zu erzielen.
Rollputz abschleifen:
Nach dem vollständigen Trocknen kann Rollputz mit feinem Schleifpapier vorsichtig geglättet werden. Dies sollte jedoch behutsam erfolgen, um die gewünschte Struktur nicht zu zerstören.
Untergrundvorbereitung und Trocknungszeiten
Untergrund vorbereiten:
Der Untergrund muss sauber, trocken, fettfrei und tragfähig sein. Lose Teile müssen entfernt, Unebenheiten ausgeglichen werden.
Grundierung notwendig?
Bei fast allen Untergründen ist eine Grundierung unerlässlich. Sie sorgt für gleichmäßige Saugfähigkeit und bessere Haftung. Die Entscheidung zwischen Haftgrund und Tiefengrund hängt vom Untergrund ab: stark saugende Untergründe benötigen Tiefengrund, glatte, wenig saugende Flächen hingegen einen Haftgrund.
Trocknungszeiten beachten:
Die Frage "wann ist Rollputz trocken" lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Trocknungszeit hängt von der Auftragsstärke, der Raumtemperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Saugfähigkeit des Untergrunds ab. Meist kann von 24-48 Stunden Trocknungszeit ausgegangen werden, bevor der Rollputz überarbeitet oder gestrichen werden kann.
Rollputz neu streichen:
Bereits mit Rollputz beschichtete Flächen können problemlos neu gestrichen werden. Dabei empfiehlt sich eine vorherige Reinigung und ggf. leichtes Anschleifen für bessere Haftung.
Alternative Auftragsmethoden
Rollputz sprühen:
Einige Rollputze können auch mit speziellen Sprühgeräten aufgetragen werden. Die Erfahrungen mit dieser Technik zeigen, dass sie besonders bei großen Flächen zeitsparend sein kann, allerdings ist die Anschaffung oder Miete eines geeigneten Geräts zu berücksichtigen.
Fazit
Mit der richtigen Vorbereitung und Anwendungstechnik wird Ihr Rollputz-Projekt zum Erfolg. Beachten Sie die Herstellerangaben auf der Verpackung und passen Sie Ihre Vorgehensweise an den speziellen Rollputz und Ihren Untergrund an.